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1. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 149

1861 - Stuttgart : Hallberger
149 Und die Todesstimmen hören, Röchelnd im Verzweiflungston, Wie es tönt in Jammer-Chören, Aechzend: „Vater! Mutter! Sohn!“ Doch, was würde er auch fühlen! Eisern ist des Mörders Brust, Kann mit Menschenleben spielen, Mord und Tod ist seine Lust! — — Nun, wohlan! er ist geschlagen, Schmach und Schande ist sein Lohn; Und des Korsen*) Siegeswagen Zieht nicht mehr Thuisko’s Sohn**). Freude glüh' in deutschen Herzen Ob errungenem, theurem Gut! Mag die Wunde immer schmerzen, Mag auch Hiessen deutsches Blut! Fest steht unsre Freiheit wieder, Fest, wie Deutschlands Eichen steh n, Und gefall’ne deutsche Brüder Werden stolz herunter seh'n. (H. Reiser.) Napoleon floh über den Rhein zurück. Mit ihrem ganzen Heere eilten ihm die Verbündeten nach und zogen am 31. März in Paris ein. Der französische Senat erklärte den Kaiser Napoleon als abgesetzt; doch ließen ihm die Verbündeten noch die Insel Elba als erbliches Fürstenthum. Damit nicht zufrieden, kehrte er aber bald nach Frankreich zurück, erwarb schnell wieder einen Anhang, griff die Preußen unter dem wackern Feldmarschall Blü- cher nicht weit von Brüssel an und drängte sie zurück. Tags darauf kam es aber bei Waterloo zur Hauptschlacht, wobei die Tapferkeit des preußischen Heeres den Ausschlag gab. Napoleon wurde besiegt und' von den Engländern als Gefangener auf die afrikanische Felseninsel St. Helena abgeführt, wo er 1821 starb. Frankreich erhielt wieder diejenigen Grenzen, die es 1790 hatte, und mußte überdies 700 Millionen Franken Kriegssteuern bezahlen. Aus dem Wiener-Congreß 1815 wurde Deutschland zu einem aus 38 souverainen Staaten bestehenden Staatenbund er- *) Der Korse — Napoleon, von seinem Vaterland Korsika so benannt. **) Thuisko nannten die alten Deutschen ihren Stammvater.

2. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 11

1861 - Stuttgart : Hallberger
11 Friedrich Wilhelm Ii. Friedrich der Einzige starb den 17. August 1786. Da er selbst keine Kinder hatte, so folgte ihm der Sohn seines verstorbenen Bru- ders, Friedrich Wilhelm Ii., dem er einen Staat von 3400 Q.m., einen Schatz von 70 Millionen Thalern und ein Heer von 200,000 Mann hinterliess. Auch unter seiner Regierung geschah manches Gute, indem die drückenden Zollverhältnisse, die Accise und manches Lä- stige im Militärwesen gemildert, die Handelsmonopole beschränkt, die Landwirthschaft und das Gewerbewesen unterstützt, Kunststrassen an- gelegt, Versorgungsanstalten gegründet, ein neues Gesetzbuch einge- führt und manche zweckmässige Einrichtungen getroffen wurden. Unter der Regierung Friedrich Wilhelms gewann Preussen durch die zweite und dritte Theilung Polens einen Länder- zuwachs von 1750 Q.m. nebst Danzig und Thorn. Hiezu kamen noch die fränkischen Fürstenthümer Ansbach und Baireuth, welche der kinderlose Markgraf gegen eine Leibrente an Preussen abgetreten hatte. Friedrich Wilhelm Ii. starb 1797, und seine Krone kam an sei- nen Sohn Friedrich Wilhelm In. Eine Zeit schwerer Prüfung nahte für Preussen heran. Die Re- volutionskriege Frankreichs griffen tief in das Wohl unseres deutschen Vaterlandes ein, und als Napoleon den französischen Kaiserthron be- stieg, wurde es um Nichts besser. Mehrere Jahre bewahrte Preussens friedlich gesinnter Herrscher seinem Volke das theure Gut des Frie- dens; allein der Uebermuth und die Ungerechtigkeiten des Franzosen- kaisers nöthigten ihn dennoch, ihm endlich im Jahr 1806 den Krieg zu erklären. Die darauf folgende Doppelschlacht bei Jena und Auerstädt endigte mit einer Niederlage der Preussen, und nach 13 Tagen hielt Napoleon schon seinen Einzug in der Hauptstadt. Einige Monate später fochten zwar die mit den Russen vereinigten Preussen bei Ei lau mit mehr Glück gegen die Franzosen, wogegen aber diese bei Friedland einen vollständigen Sieg über die Preus- sen und Russen errangen. Im Frieden zu Tilsit (1807) musste der König die Hälfte seines Gebiets, nämlich alle Länder westlich der Elbe, mit 5 Millionen Einwohnern abtreten und 20 Millionen Thaler Kriegssteuer bezahlen. Aber anstatt durch ein solches Unglück ent- muthigt zu werden,' fühlten sich König und Volk angespornt zum Rachekrieg gegen Napoleon. Maasslose Bedrückungen steigerten die Erbitterung immer höher, und als Napoleons Kriegsmacht in Russland durch Hunger und Kälte fast vernichtet worden war, so erhob sich in den Herzen der Preussen neue Hoffnung für die Erhaltung und Rettung des Vaterlandes. Als am 3. Februar 1813 der König sein Volk zu den Waffen rief, da war unter den Preussen nur Eine Stimme, Ein Gefühl, Ein Zorn und Eine Liebe, das Vaterland zu retten, Deutsch- land zu befreien und den französischen Uebermuth einzuschränken. Krieg wollten die Preussen, Gefahr und Tod wollten sie; den

3. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 13

1861 - Stuttgart : Hallberger
13 Arme und Reiche brachten Geldsummen, Ohr- und Fingerringe, Silber- geschirre, Kleidungsstücke, Betten, Verbandzeug, und eine schlesische Jungfrau liess sich sogar ihr schönes Haar abschneiden und gab den Erlös als Beitrag zur Ausrüstung der Freiwilligen oder zur Pflege der Verwundeten. Männer und Frauen wetteiferten mit einander in dem edlen Bestreben, dem Aufrufe des verehrten Landesvaters zu ent- sprechen , und Preussen ist den übrigen Deutschen damals ein wür- diger Vertreter und das erste Beispiel der Freiheit und Ehre gewor- den. Die Begeisterung, welche Preussen bewegte, zündete aber auch in dem ganzen übrigen Deutschland, ja über die deutschen Grenzen hinaus; denn auch Oesterreich, Russland und Schweden erklärten Frankreich den Krieg, und nach mehreren blutigen Schlachten bei Lützen, Bautzen, Grossbeeren, an der Katzbach, bei Kulm und Dennewitz, wurde endlich bei Leipzig das Joch zerbrochen, das Napoleon den deutschen Völkern aufgelegt hatte. Auf dem Friedenscongresse zu Wien 1815 erhielt Preussen nebst seinen früher verlorenen Besitzungen % des Königreichs Sachsen, das Grossherzogthum Berg, bedeutende Landstriche jenseits des Rheins und das Grossherzogthum Posen. Im gleichen Jahre brachte es auch Schwedisch-Pommern nebst der Insel Rügen durch Tausch gegen Lauenburg an sich. Das eiserne Kreuz. Gestiftet für die Tapferen von 1813—1815. Traulich geht der Sohn an Vaters Seite; Regen Sinnes und voll Wissenslust Fragt er sinnend, was der Schmuck bedeute k Links, am bunten Band, auf Vaters Brust! — „Sohn,“ beginnt der Vater, „dieses Zeichen Darf an Sinn und Würde keinem weichen! Denn vernimm.- vor mehr als fünfzig Jahren t War das Vaterland in Schmach und Drang; Aber schnell erstanden Heldenschaaren, Als des Königs Losungswort erklang: Unsers Feindes Uebermuth zu dämpfen, Für den Thron, für’s Vaterland zu kämpfen. Gott ist stark! Er gab uns das Geleite, Gab uns gnadenvoll des Sieges Glück ; Nach der Trauerfrist, nach schwerem Streite, Kehrte Fried! und Segen uns zurück; Und der König reichte dies den Siegern: „Friedrich Wilhelm Preussens taps er*n Kriegern." Christenmuth hat uns der Noth entrungen, Darum hebt sich dieses Kreuz hervor, Von dem Eichenlaube schön umschlungen;

4. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 417

1855 - Mainz : Kirchheim
417 Im Jahre 1805 erklärten Oesterreich und Rußland dem übermüthigen Eroberer, dem kein Besitz und kein Recht heilig war, den Krieg, der aber für die Verbündeten unglücklich ausfiel; denn Napoleon nahm den österreichischen General Mack bei Ulm ge- fangen, zog siegreich in Wien ein, besiegte die Russen und Oester- reicher bei Austerlitz in Mähren und erhielt im Frieden zu Preßburg von Oesterreich für sich Venedig, für seinen Bundes- genossen Bayern Tyrol und für Württemberg und Baden die öster- reichischen Besitzungen in Schwaben. In demselben Jahre aber wurden die Franzosen von dem englischen Admiral Nelson bei Trafalgar in Spanien zur See geschlagen. — Sechzehn deutsche Fürsten bildeten nun, von der Noth der Umstände gedrungen, den Rheinbund, zu dessen Beschützer Napoleon erwählt wurde. Sie sagten sich vom deutschen Reiche los und ließen ihre Truppen zu dem großen französischen Heere stoßen. So sah man jetzt Deutsche gegen ihre Brüder unter einem fremden Zwingherrn kämpfen, und es war daher ganz natürlich, daß der deutsche Kaiser Franz Ii. am 6. August 1806 die Kaiserkrone niederlegte und sich Franz I., Kaiser von Oesterreich, nannte. Der preußische König, Friedrich Wilhelm Ui., von Na- poleon auf mannichfache Weise gekränkt, erklärte 1806 diesem den Krieg. Aber Franzosen und Truppen des Rheinbundes schlu- gen die Preußen bei Jena und Auerstädt und besetzten ganz Preußen. Die meisten Festungen, Graudenz ausgenommen, er- gaben sich ohne Schwertstreich. Napoleon ging nun 1807 über die Oder, kämpfte bei Eylau mit den Preußen und Russen und be- siegte dieselben bei Friedland. Der Friede zu Tilsit beendigte diesen Krieg und verkleinerte Preußen um die Hälfte seiner Länder, mit welchen Napoleon seinen jüngsten Bruder Hieronymus be- schenkte, und ihn zum König von Weftphalen mit der Residenzstadt Kassel erhob. Auch seine übrigen Brüder und Verwandten be- schenkte er freigebig mit den Ländern und Kronen, die er ihren rechtmäßigen Besitzern abnahm. So war sein Stiefsohn Eugen Beauharnais Vizekönig von Italien, sein Schwager Mürat Großherzog von Cleve und Berg, später König von Neapel, sein Bruder Joseph König von Neapel, später König von Spanien, sein Bruder Ludwig König von Holland. Im Jahre 1807 wurde auch Portugal von französischen Truppen besetzt, und der König von Spanien nebst dem Kronprinzen auf listige Weise in die Gefangenschaft gelockt, und Napoleons Bruder, Joseph, als spa- nischer König ausgerufen. Doch hier zeigte es sich zum ersten Male, daß die Freiheitsliebe eines stolzen und tapferen Volkes mehr ver- möge, als die Macht des großen Kaisers. In Masse erhoben sich die Spanier und vertheidigten das Recht ihres angestammten Kö- nigs mit beispielloser Tapferkeit gegen die übermüthigen Fremd- ' linge. Den Aufstand der Spanier benützte Oesterreich zur Befrei- Hepp. Vollständiges Lehr- und Lesebuch. 27

5. Vaterländische Geschichte für katholische Volksschulen - S. XIII

1887 - Aachen : Barth
— Xiii — Kulturzustand am Ausgange des Mittelalters: Der Kampf der Fürsten um die Oberherrschaft in Deutschland: Anfang neuer Staatseinrichtungen in Europa: Deutschlands Uneinigkeit, seine Erniedrigung und Schmach: Die nationale Erhebung im Jahre 1813 und 15: Tage des Friedens, aber Sehnsucht nach des Reiches Herrlichkeit: Ein seltenes Fürstenleben: Das neue deutsche Reich: 14. Wichtige Erfindungen Entdeckungen. und 15. Fried.wilh., der große Kurfürst. 16. Friedrich I., König in Preußen. 17. Friedrich Wilhelm 1. 18. Friedrich Ii., der Große. 19. Die französische Staatsumwälzung. 20. Preußens und Deutschlands Erniedrigung. 21. Die Freiheitskriege von 1813/15. 22. Friedrich Wilhelm Iv. 23. Wilhelm der Siegreiche. 24. Die Wicderaufrichtung deutschen Reiches. des Auch der güuitigen Schulverhältnissen ist die Befestigung und 23er trefuug des oben angedeuteten und in dem Schülerbüchlein gegebenen Gefchichtsstoffes einer Ausdehnung in die Breite vorzuziehen. Wo Er die Art der Schule es reichlich gestattet, da können in den Knaben-Dbemafien noch kulturgeschichtliche Bilder eingefügt werden, wie: Das Jhttertum; das Städtewesen; die Femgerichte; Reisen, sonst und j-t’ ®rf[ttkungen der Neuzeit etc. In den Tmdchen-Oberklassen können paffend dte tn _der- Dabeue des Büchleins genannten deutschen und preußischen Fürstinnen eingehend behandelt werden.

6. Vaterländische Geschichte für katholische Volksschulen - S. 20

1887 - Aachen : Barth
— 20 - 1793 Feinden Frankreichs beschuldigt und am 21. Januar 1793 hingerichtet, nach ihm seine Gemahlin und seine Schwester. Tann verwarf die Nationalversammlung das Christentum, beseitigte alle christlichen Einrichtungen (Zeitrechnung) und erklärte zuletzt sogar das Dasein Gottes für abgeschafft. Zwei Jahre währte die Schreckensherrschaft (Guillotine). Viele Adlige und Geistliche wanderten aus, namentlich au den Rhein (Emigranten im Kreise Schleiden). Die Schreckensmänner zitterten später um ihr eigenes Leben; auch sie fielen nnter dem Beile der Guillotine. Die Ruhe in Frankreich kehrte erst vollständig zurück mit der Regierung Napoleons I. Religionsgeschichte Nr. 47. 20. Wrenßens und Deutschlands Erniedrigung. Der Unglaube und die Sitteulosigkeit verbreiteten sich von Frankreich aus auch in die benachbarten Länder. Um den verderblichen Grundsätzen der Neuerer zu wehreu imb in Frankreich die Ordnung und das Königtum wieder herzustellen, verband sich der deutsche Kaiser mit dem Könige Friedrich Wilhelm Ii. zu einem Kriegszuge gegen Frankreich. Nach der Hinrichtung Ludwigs Xvi. schlossen sich auch England und andere europäische Staaten diesem Kriegszuge au. Infolge der Uneinigkeit der Verbündeten (Preußens Friede zu 1795 Basel 1795) imhnt der Krieg für Frankreich trotz dessen anfänglicher Niederlage einen glücklichen Verlauf. Unter den Anführern der französischen Heere that sich besonders Napoleon Bonaparte hervor („Der Krieg muß den Krieg ernähren"). Er war nicht nur ein ausgezeichneter Heerführer, sondern auch ein großer Staatsmann. Nach seiner Rückkehr aus Ägypten (Sieger bei den Pyramiden) i. I. 1799 schwang er sich zum ersten und bald darnach zum alleinigen Konsul Frankreichs empor und ließ sich 1804 zum Kaiser \ der Franzosen ausrufen (Besuch in Aachen). Sein Plan ging dahin, das mächtige Reich Karls des Großen wieder zu errichten. Italien hatte er schon unterjocht; jetzt wollte er noch Dentschland 1805 unterwerfen. Nach der großen Dreikaiserschlacht bei Austerlitz 1805 war Deutschlands Erniedrigung unausbleiblich. Als dann im Jahre 1806 1806 sechzehn deutsche Fürsten unter Napoleons Schutz den Rheinbund schlossen, legte Frauz Ii. die deutsche Kaiserkrone nieder. Der König von Preußen, Friedrich Wilhelm Iii., der dem Rheinbund gegenüber einen Norddeutschen Bund zu gründen beabsichtigte, wurde durch schwere Beleidigung seitens Napoleons 1806 zum Kriege gezwungen. Napoleon siegte in den Schlachten bei Jena und Auerstädt und

7. Vaterländische Geschichte für katholische Volksschulen - S. 25

1887 - Aachen : Barth
neue Heereseinrichtung auch ohne den Landtag durchzuführen, Preußen von Österreich unabhängig und zum Haupte eines engern deutschen Bundes zu machen. Der neuen Verfassung für Deutschland, welche 1863 auf Anregung Österreichs vom Fürstentag in Frankfurt a. M. beschlossen worden, versagte Preußen seine Genehmigung. Dagegen erhob Preußen mit Österreich gegen die Einverleibung Schleswigs in Dänemark Einspruch. Sie besetzten 1864 zunächst Holstein und vertrieben die Dänen aus Schleswig 1864 (Düppeler Schanzen). Durch den Frieden zu Wien 1864 trat Dänemark die drei Herzogtümer Lauenburg, Holstein und Schleswig an Österreich und Preußen ab. Preußen suchte nun die Elbherzogtümer an sich zu ketten; Österreich wollte sie zu einem selbstständigen deutschen Kleinstaat machen. In Gastein verständigte man sich dahin, daß Österreich die Verwaltung des Herzogtums Holstein und Preußen die Schleswigs führen sollte; die Ansprüche Österreichs auf Lauenburg kaufte Preußen für 7 */2 Mill. Mark ab. Doch der Streitpunkt der zwei Großmächte wegen der Oberherrschaft in Deutschland blieb bestehen und wurde 1866 „durch Blut und Eisen entschieden". Zu Österreich standen alle mächtigeren deutschen Staaten; zu Preußen, das sich mit Italien verbündet hatte, bloß einige kleinere deutsche Staaten. Der deutsche Bruderkrieg dauerte nur sieben Tage und wurde durch die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866 entschieden. Im Frieden zu Prag vom 23. August 1866 1866 erhielt Preußen das Königreich Hannover, das Kurfürstentum Hessen, das Herzogtum Nassau, die freie Stadt Frankfurt a. M. und die Elbherzogtümer. Die Staaten nördlich von der Mainlinie bildeten nun einen norddeutschen Bund unter der Leitung des Königs von Preußen. Mit den süddeutschen Staaten schloß Preußen ein Schutz- und Trutzbündnis, sowie einen Zoll- und Handelsverein (Zollparlament in Berlin). Die Erstarkung Preußens, sowie die wachsende Einigung Deutschlands erregten in Frankreich Neid und Mißgunst. Um Preußen zu schwächen, die Einigung Deutschlands zu hemmen, die Rhein -grenze zu gewinnen und seinen Thron zu befestigen, erklärte Kaiser Napoleon Iii. am 15. Juli 1870 unter einem nichtigen Vorwande 1870 (Leopold von Hohenzollern) Preußen den Krieg. Die Siebe zum gemeinsamen Vaterlande versöhnte alle Unterschiede und Meinungen in Deutschland; wie ein Mann erhob sich das deutsche Volk, und überall erscholl das Lied „Die Wacht am Rhein." Um vom Himmel Trost und Kraft zu erstehen, besuchte der König am 19. Juli die Familiengruft in Charlottenburg und verordnete hierauf die Erneuerung des eisernen Kreuzes. Die deutsche Streitmacht

8. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 20

1892 - Düren : Solinus
— 20 — Zu den höheren Offiziersstellen gelangen. So erstarkte das Vaterland und rüstete sich zu dem Hl. Kampfe, in welchem es das Joch der Fremdherrschaft abschütteln sollte. M. 266. O. 241. 17. Preußens Erhebung. Fast alle europäischen Staaten waren nach und nach von Napoleon abhängig geworden; auch den Papst (Pins Vii.) hatte er in Gefangenschaft geführt. In seinem Übermute wollte er auch Rußland demütigen. Aber in Moskau erlosch sein Glücksstern und es dämmerte die Morgenröte der Befreiung für Europa. Preußen hatte am meisten unter Napoleon gelitten; hier nahm auch die Erhebung gegen ihn den Anfang. Der König Friedrich Wilhelm Iii. begab sich nach der freien Stadt Breslan und waudte sich in einem Aufrufe an feiu Volk. Als Ehrenzeichen für die Tapferen des Hl Krieges stiftete er das eiserne Kreuz. Der Aufruf des Königs fand bei seinem treuen Volke den mächtigsten Widerhall. Bürger und Bauern hatten an Bedrückung und Mißhandlung durch Napoleon so Unsägliches erfahren, daß sie jetzt mit ganzer Kraft die Fesseln zu zerreißen trachteten. Die Vaterlandsliebe loderte zu Hl. Flamme auf; alle scharten sich um den teuren Landesfürsten. In wenigen Tagen hatte der König ein großes Heer, beseelt von Mut lind Hingebung für König und Vaterland. Es bildeten sich Freikorps, welche dazu bestimmt waren, aus den nicht preußischen deutschen Bezirken kampflustige Jünglinge aufzunehmen (Lützow). Nicht nur die Männer, auch die Frauen wetteiferten im Dienste des Vaterlandes. Das Andenken an die verewigte Königin Luise, welche alle ihre Schätze und Kostbarkeiten dem Vaterlande geopfert, spornte zur Nachahmung an. Die Frauen gabeu ihren Schmuck fürs Vaterland; die goldenen Ringe tauschten sie gegen eiserne, welche die Inschrift trugen: „Gold gab ich für Eisen hin 1813"; sie schafften Verbandszeug und pflegten die verwundeten und erkrankten Krieger in deu Spitälern. Zum Andenken an die Königin Luise stiftete der König deu Luisenorden zur Belohnung für solche Frauen, welche sich um das Vaterland verdient machen würden. Alle hatten nur das eine Ziel im Auge: „Freiheit". Der Wunsch ging aufs glänzendste in Erfüllung in den Freiheitskriegen. M. 267, 268, 269. O. 243, 244.

9. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 23

1892 - Düren : Solinus
— 23 - 20. Wilhelm 1. (1861—1888.) Ta Friedrich Wilhelm Iv. kinderlos war, so folgte ihm auf dem Throne sein Bruder Wilhelm I. In seiner Jugend hatte er die Trauer seiner königlichen Eltern und das tiefe Elend unseres Vaterlandes gesehen. Darum war er stets darauf bedacht, dem Vaterlande seine ganze Kraft zu widmen. Schon in den Befreiungskriegen zeigte er sich als deutschen Helden und erhielt wegen seines unerschrockenen Mutes das eiserne Kreuz. Nachdem er (am 2. Januar 1861) zur Regierung gelaugt, sorgte er für die Vermehrung und Ausbildung des .Heeres, und seinem rastlosen Streben danken wir die Großthaten in den Kriegen gegen Dänemark, Österreich und ganz besonders gegen Frankreich. Nach dem glorreichen Siege über die Franzosen wurde er (am 18. Januar 1871) zum Kaiser gekrönt, und seit dieser Zeit führt der König von Preußen den Titel: „Kaiser des deutschen Reiches." Wilhelm 1. stand nun sieggekrönt au der Spitze des mächtigen Deutschlands. Er hat die deutsche Einigkeit wieder hergestellt, Deutschlands Macht und Größe begründet. Sein Feldherrntalent und seine Regeutentugenden wurden von ganz Europa bewundert. Gestützt auf ein großes, wohlgeschultes Heer war er ein sicherer Hort des Friedens. Seinen Unterthanen war er ein gerechter, liebevoller Vater; ihr Wohl war feine Sorge bis zu seinem Tode. Wie Wilhelm 1. hat aber auch kein Hohenzollernfürst vor ihm die Liebe seiner Unterthanen genossen. Sein Andenken wird fortleben bis in die spätesten Zeiten. 21. Wilhelms I. Sorge fiiv die arbeitenden Klassen. Schon seit langer Zeit gab es in den europäischen Staaten Unzufriedene, denen Monarchie, Religion und Vaterlandsliebe ein Greuel sind, die durch ihre Lehre von der falschen Freiheit und Gleichheit den Thron zu untergraben und den Verfall des Staates vorzubereiten suchen. Als daun zu Anfang der siebziger Jahre eine große Geschäfts-stocknng eintrat, da wuchs deren Zahl in besorgniserregender Weise, und sie traten mit ihrer verderblichen Lehre kühn tu die Öffentlichkeit. Kaiser Wilhelm 1. erkannte die große Gefahr, welche seinem Volke

10. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 26

1892 - Düren : Solinus
— 26 — 18(54 von bett tapfern Preußen erstürmt worden, und anch die Insel Alsen erobert war, bat der König von Dänemark nnt Frieden, der dann am 30. Oktober in Wien geschlossen würde. In beinselben mußte Dänemark bte deutschen Herzogtümer abtreten. Schleswig und Holstein würden nun von Preußen und Österreich gemeinschaftlich regiert, Lauenburg aber kam an Preußen gegen eine Entschäbigung von 7 lj2 Millionen Mark. M. 278. O. 250. 25. Zer Krieg gegen Österreich. (1866.) Bald entstand zwischen Preußen und Österreich ein Zwiespalt, der zum Kriege führte. Die bebeutenbsten deutschen Fürsten waren gegen Preußen. Rasch rückten die Preußen in Hannover ein und schlugen die Hannoveraner und Kurhessen in der Schlacht bei Langensalza ant 27. Juni. Das preußische Hauptheer zog gegen Süden nach Sachsen und Böhmen. Die Preußen erfochten mehrere Siege über die Österreicher, uitb am 3. Juli mürbe die große österreichische Armee in der Schlacht bei Königgrätz vollständig geschlagen. Die preußischen Truppen rückten auf Wien zu. Da schloß der Kaiser von Österreich mit Preußen Frieden zu Prag ant 23. August. Eine andere preußische Armee hatte auch die süddeutschen Staaten besiegt. Da baten auch diese um Frieden. Durch diesen Krieg wurde Preußen vergrößert um die Provinzen Schleswig-Holstein, Hannover und Hessen-Nassau. Auch mußte Österreich 60 Millionen Mark Kriegskosten an Preußen bezahlen. An Stelle des deutschen Bundes wurde jetzt der norddeutsche Bund errichtet. M. 279. O. 251. 26. Dev Krieg gegen Frankreich. (1870—71.) Die Franzosen sahen fortwährend mit Neid und Mißgunst auf unser deutsches Vaterland. Sie konnten es durchaus nicht leiden, daß Preußen 1864 und 1866 so ruhmreiche Siege erfochten hatte, und daß Deutschland einig war. Sie wollten deshalb mit Preußen Krieg führen, wollten ihm die schöne Rheinprovinz entreißen und ihren Einzug in Berlin halten. Einen Grund zum Kriege hatten sie balb ge-
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